Eine Stadt zeigt Haltung

Nachhaltigkeit hört nicht beim CO2-Einsparen auf

© Karsten Bergmann/pixabay

Nachhaltigkeit auf der sozialen Ebene bedarf Haltung. Es ist hinreichend bekannt, dass Hamburg als „Tor zur Welt“ ein weltoffener Hafen für alle ist. Darauf baut die Stadt auf. Soziale Nachhaltigkeit ist einer der Grundpfeiler in der Haltung der Stadt. Für uns ist es selbstverständlich, dass jeder Gast unsere Stadt barrierefrei erleben kann. Wertvolle Services und hilfreiche Tipps zu Ihrem barrierefreien Hamburg-Erlebnis haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Unsere zweite Bürgermeisterin ist gleichzeitig Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke. Damit ist das Thema soziale Nachhaltigkeit in Hamburg nahezu ganz oben verankert.

© Mediaserver Hamburg / ThisIsJulia Photography

Fußball als Bühne für Haltung

Vollkommen ab vom Thema Meetings und Tourismus zeigt sich dies auch im Sport. In welcher anderen Stadt steht mitten in der Innenstadt ein Fußballstadion mit nahezu 30.000 Plätzen in dem in riesigen Lettern „Kein Mensch ist illegal“ auf einer Tribüne prangt? Auf dem genannten Stadion – dem Millerntor-Stadion des FC St. Pauli – weht weithin sichtbar die Regenbogenfahne, um die eigene Einstellung zu unterstreichen.

Betrachtet man den Verein genauer, geht es um mehr als nur um Fußball. Beim FC St. Pauli geht es um Haltung. Das äußert sich in einer sehr aktiven, diversen und offenen Fanszene aber auch in vielen Aktionen und sozialen Projekten, die der Verein selbst anschiebt. Beispielsweise werden die Trikots und die Trainingsklamotten aus eigener Hand produziert, um sicher zu sein, dass diese fair und transparent hergestellt und die Menschen dahinter gerecht entlohnt werden – damit ist man laut eigener Aussage „not perfect, but better“.

Gebündelt unter dem Begriff „Kiezhelden“ wird soziale Stadtteilarbeit geleistet, die aber auch über die Grenzen Hamburgs hinausgehen kann. Es geht um Solidarität und das Bündeln von Kräften, um die Welt – oder zumindest den Stadtteil – ein bisschen besser zu machen. Gibt es eine bessere und größere Bühne als den Profi-Fußball, um Haltung zu zeigen? Wir glauben nicht.

© Viva Con Aqua

Wasser ist unser aller Lebenselixier

Aus dem Kosmos des FC St. Pauli stammt Viva con Agua. Das Non Profit Unternehmen ist vielen vielleicht durch das gleichnamige Mineralwasser bekannt. Dahinter steht ein Projekt, das sich für sauberes Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene auf der Welt einsetzt. Die Vision ist „Wasser für alle – alle für Wasser!“. Viva con Agua fördert mit seinem Engagement ganzheitliche WASH-Projekte und arbeitet auch aktiv selbst an solchen. WASH steht in diesem Fall für Wasser, Sanitär, Hygiene.

Mit jedem Kauf einer Flasche Viva con Agua werden solche Projekte unterstützt. Zudem werden Spenden gesammelt und weitere Projekte umgesetzt, um Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Viva con Agua konnte gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen bisher rund 3,8 Millionen Menschen durch WASH-Projekte erreichen. Ein ganz neues Projekt – und hier schlagen wir den Bogen zum Tourismus – ist die „Villa Viva“.

Das „Haus das Brunnen baut“ ist eines von vier social businesses aus dem Ökosystem von Viva con Agua. Im Zentrum Hamburgs entsteht ein Gasthaus mit 12 Etagen und 140 Betten. Jeder Gast, der dort übernachtet, unterstützt die WASH-Projekte von Viva con Agua mit einem Anteil seiner Zimmerrate.

Die Welt ein bisschen besser machen

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Hamburger Tafel

In Hamburg tragen nicht alle Helden Capes. Dies zeigen zahlreiche Beispiele von denen wir hier drei zeigen möchten, die uns ans Herz gehen und uns stolz auf unsere Stadt machen. Wir starten mit der Hamburger Tafel, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Verantwortung für Hamburger Bedürftige zu übernehmen. Die Tafel sammelt überschüssige Lebensmittel im Handel und bei Herstellern ein und verteilt sie an 31 Lebensmittelausgabestellen in und um Hamburg.

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GoBanyo

Nicht um Lebensmittel, sondern um Hygiene geht es bei GoBanyo. Aus einem Crowdfunding heraus wurde ein Bus zu einer mobilen Dusche umgebaut, um Menschen, die auf der Straße leben, die Möglichkeit zu geben sich zu waschen. Auch Menschen, die in Hamburg auf der Straße leben, haben ein Hygienebedürfnis. Dominik,der Gründer von GoBanyo, war selbst lange obdachlos. Er sagt dazu: „Wer immer wie Dreck behandelt wird, fühlt sich irgendwann selber wie Dreck“. Genau hier setzt GoBanyo an, denn niemand sollte sich so fühlen müssen. Neben einer heißen Dusche werden Pflegeprodukte und frische Unterwäsche gestellt. Für das Engagement wurde er im Dezember 2022 von höchster Stelle gewürdigt: mit dem Bundesverdienstkreuz überreicht am Tag des Ehrenamtes von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

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Oll inklusiv

Eine weitere Heldin ist für uns Mitra Kassai, die Oll inklusiv ins Leben gerufen hat. Oll inklusiv ist eine gemeinnützige Initiative gegen Alterseinsamkeit und Altersarmut. Und das ist mal so richtig bunt! Mit dem Format „Halbpension“ werden Menschen über 65 eingeladen, an Sonntagnachmittagen die Clubs der Stadt unsicher zu machen. Im Zentrum steht hier nicht, die heiße Sohle auf dem Parkett, sondern das Zusammenkommen. Nicht nur unter sich, sondern auch zwischen Jung und Alt. Auch Ausflüge gibt es: Die Oll inklusiv-Community war unter dem Motto „raus aus der Wohnung, rein in die Stadt“ unter anderem schon bei Hip-Hop-Konzerten, Metal Festivals, in Ausstellungen und im Kino. Oll inklusiv bietet geschützte Räume, eine gute Zeit und tolle Momente. Wir finden das einfach nur schön.

Zahlreiche Hotels engagieren sich bei „Too good to go“

Noch Fragen?

Michaela Flint
Projektmanagerin Nachhaltigkeit MICE